Bekanntgabe der Nominierten für die Dieselmedaille 2012 in der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“

Achim von Michel, WORDUP PR Agentur München | 22.09.2012 | Rudolf-Diesel-Medaille

Dieselmedaille 2012: Im November erfolgt wieder die Vergabe der renommierten Auszeichnung. Den Preis erhalten nur solche Innovationen, die sich am Markt bewährt haben. Im Folgenden stellen wir die vier Nominierten in der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“ vor: Freudenberg, Stihl, Rohde & Schwarz und pro beam.

Ändere die Welt – sie braucht es, sagte Bertolt Brecht. Diese Weltänderer zu ehren, das hat sich die Dieselmedaille zur Aufgabe gemacht. 1952 wurde sie ins Leben gerufen. Damit kürt das Deutsche Institut für Erfindungswesen (DIE) außergewöhnliche Innovatoren. Der Preis gilt als höchste Auszeichnung für Erfinder. In vier Kategorien wird die Dieselmedaille verliehen: Erfolgreichste Innovationsleistung, Nachhaltigste Innovationsleistung, Beste Medienkommunikation und Beste Innovationsförderung. Im Folgenden stellen wir die Nominierten in der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“ vor.

Strukturen zerstören

„Innovation ist schöpferische Zerstörung“, sagt Dr. Jörg Böcking, der seit 2008 die Freudenberg New Technologies KG leitet und einer der vier Nominierten ist. „Durch erfolgreiche Neuerungen werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört Unternehmen müssen für den Fortschritt den organisatorischen Rahmen schaffen“, erläutert Böcking. Dass bei Freudenberg dieser Rahmen gegeben ist, zeigt die Firmengeschichte: Auf dem Weg von der Gerberei zum weltweit agierenden Mischkonzern sind Innovation und Wandel in die Unternehmens-DNA übergegangen. Die Mitarbeiter werden als Ideenpool hoch geschätzt: „Wir fördern Ideen gezielt mit Initiativen“, erklärt Böcking. „Umgesetzte Ideen werden mit relevanten Geldbeträgen honoriert, die beste Innovation wird konzernweit ausgezeichnet.“

Vielfacher Vorreiter

Bei 2,6 Mrd. Euro Umsatz investiert Stihl Holding jährlich beträchtliche Mittel in Research und Development. „Dabei geht es nicht um Grundlagenforschung“, sagt der ehemalige Beiratsvorsitzende Hans Peter Stihl, „es geht um produktbezogene Weiterentwicklung.“ Mit diesem Ansatz hat das Unternehmen die Motorsäge mehrmals revolutioniert. Stihl erfand die erste Zwei-Mann-Motorsäge, die erste tragbare Motorsäge und die erste Top-Handle-Motorsäge. Heute sind allein im Entwicklungsressort 450 Mitarbeiter beschäftigt. „Neben einem elektronisch geregelten Vergaser ist eine absolute Branchenneuheit die erste Benzineinspritzung für handgehaltene Hochleistungsmotoren“, berichtet Stihl. Mitarbeiter-Erfindungen werden nach der Erfinder-Vergütungsregelung honoriert. Darüber hinaus gibt es ein eigenes Modell der Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung. „Die Mitarbeiter erwerben Genussrechte: Sie bezahlen ein Drittel, zwei Drittel übernimmt das Unternehmen“, sagt der 80-Jährige. „Die Beteiligung läuft über zehn Jahre, die Verzinsung beträgt 30 %.”

Erfolgsgeschichte

In einer Münchner Wohnung hat alles angefangen: Dort gründeten Dr. Lothar Rohde und Dr. Hermann Schwarz ein „Physikalisch-technisches Entwicklungslabor“. Über die Jahrzehnte entwickelte sich ein Weltkonzern mit 8400 Mitarbeitern und Niederlassungen sowie Büros in über 70 Ländern. Die Hälfte aller weltweit produzierten Handys und Smartphones werden mit Geräten von Rohde & Schwarz entwickelt und produziert. Heute wird das Unternehmen von Manfred Fleischmann geführt. Als unabhängiges Familienunternehmen finanziert Rohde & Schwarz sein Wachstum aus eigener Kraft. Gut 15% des jährlichen Umsatzes fließen bei Rohde & Schwarz in Forschung und Entwicklung.

Außerdem nominiert ist Dr. h.c. Dietrich Freiherr von Dobeneck mit der von ihm gegründete Firma pro beam. Mit den Mitarbeitern ist der Schritt vom Lohnschweißer zum Anlagenbauer geglückt. „Die Erfahrungen aus der Praxis haben es uns ermöglicht, die richtigen Aufgaben zu formulieren und in kurzer Zeit die etablierten Wettbewerber technologisch zu überholen.“ Innovation ist für pro beam Bestandteil des Alltags: „Bei uns entsteht der Anstoß zu Innovationen aus der Lohnfertigung“, erklärt der Gründer. „Es tauchen immer wieder Aufgabenstellungen von Kunden auf, die wir mit der herkömmlichen Technik nicht lösen können: Hier müssen Lösungen gefunden werden. Dabei ist die Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit mit dem Ziel der Kostensenkung die stärkste Herausforderung.“ Damit der Nachwuchs gesichert ist, tritt die Firma als Förderer auf: „pro beam hat in den vergangenen fünf Jahren neun Forschungsinstitute mit modernen Elektronenstrahlmaschinen für Lehre und Entwicklung ausgerüstet“, erläutert von Dobeneck. Jungen Menschen rät er zu mehr Mut, Neugierde und Risikobereitschaft.

(In der Oktober-Ausgabe des „WirtschaftsKuriers“ stellen wir die Nominierten in der Kategorie „Nachhaltigste Innovationsleistung“ vor.)