manager magazin: H&M verklagt Shein wegen Designdiebstahl – Dr. Heiner Pollert als Experte für Urheberrecht im Interview
H&M-Chefin Helena Helmersson hat Shein wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt und dabei eine bemerkenswerte Front im Wettbewerb gegen diesen Konkurrenten eröffnet.
Die Klage beruht auf dem Vorwurf, dass der chinesische Fast-Fashion-Gigant zahlreiche Designs von H&M kopiert hat. Dies ist nicht das erste Mal, dass Shein wegen solcher Vorwürfe in die Schlagzeilen gerät. In den letzten drei Jahren haben bereits mehrere Marken wie Levi Strauss, AirWair International, Ralph Lauren und Zara ähnliche Anklagen erhoben. Aber diesmal geht H&M als erster großer europäischer Einzelhändler vor Gericht gegen Shein.
Dr. Heiner Pollert, als Experte für Urheberrecht, sieht die Markenrechte europäischer Händler bedroht und wird in diesem Artikel wie folgt zitiert:
“Es wird immer dreister geistiges Eigentum gestohlen“. Er erklärt, es werde schwieriger und kostspieliger, die eigenen Innovationen zu schützen und Importe, die gegen das geistige Eigentum verstoßen, abzuwehren. Ein Hauptgrund dafür ist die steigende Anzahl von Vertriebswegen, die durch die zunehmende Konkurrenz entstehen. “Die Zollbehörden handeln nur auf Antrag des Inhabers. Es wird noch schwieriger, wenn die Produkte bereits die Schengen-Grenze überschritten haben, da die Transportwege dann nicht mehr nachvollziehbar sind.“
In den USA sind in diesem Jahr bereits mehr als ein Dutzend Klagen gegen Shein eingereicht worden. Einige amerikanische Anwälte behaupten sogar, dass der Diebstahl geistigen Eigentums fester Bestandteil des Geschäftsmodells von Shein sei.